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Kollagen – das Elixier für Gesundheit und ewige Jugend?

Das „Wundermittel“ Kollagen liegt gerade sehr im Trend. Sucht man im Internet den Begriff Kollagen findet man unzählige Produkte und Websites die alle das gleiche versprechen: strahlende straffe, faltenfreie Haut, schönes volles Haar, bye bye Cellulite, natürliches Botox, Anti Aging, Stärkung der Muskeln, Gelenke und Knorpel – aber was ist wirklich dran an der Substanz Kollagen? Wir haben einen genaueren Blick darauf geworfen und im folgenden Artikel das Wichtigste für dich zusammengefasst.

Was ist Kollagen überhaupt?

Kollagen oder Collagen (internationale Schreibweise) ist ein natürlich vorkommendes Strukturprotein, welches 1/3 der gesamten Proteinmasse ausmacht und somit das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper ist. Dieses Strukturprotein ist, wie der Name schon sagt, maßgeblich an der Strukturbildung und der mechanischen Stabilität von Organen und Geweben beteiligt. Zusätzlich unterstützt es die Elastizität und Reißfestigkeit, bindet Wasser und erhöht die Druckresistenz. Es kommt in jedem Bindegewebe, Blutgefäß und Knochen als auch in Sehnen, Bändern und Knorpeln vor. Zum Teil stellt der Körper es selbst her und zum anderen wird es über die Nahrung durch tierische Lebensmittel aufgenommen. Wichtig zu wissen ist, dass es nicht nur eine Art von Kollagen gibt, sondern viele verschiedene Typen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen und Eigenschaften. Bisher sind 28 unterschiedliche Typen bekannt. Dies wären die wichtigsten Eckdaten zu Kollagen, aber warum wird das Kollagen so gehypt, wenn es so oder so in unserem Körper natürlich vorkommt?

Das Problem mit dem Kollagen

Das Kollagen erfüllt wie oben angeführt sehr viele wichtige Aufgaben in unserem Körper. Das Problem ist aber, dass die Kollagensynthese durch das Alter, Stress, chronische Erkrankungen, starke Sonneneinstrahlung oder Lebensstilfaktoren, wie Rauchen, stark beeinflusst wird. Im Laufe des Lebens nimmt die Kollagenproduktion stetig ab – besonders Frauen bekommen dies ab der Menopause stark zu spüren. Die Haut wird dünner und bekommt Falten, die Knochen werden instabiler, die Haare dünnen aus und Sehnen und Bänder verlieren an Flexibilität. Dadurch steigt auch das Unfallrisiko und das Risiko für Gelenksprobleme. Durch Krankheiten, Stress und Rauchen werden diese Symptome noch zusätzlich verstärkt.

Kollagen – die Lösung aller Schönheitsprobleme?

Kosmetikfirmen werben oft mit einem hohen Kollagengehalt und der pflanzlichen Kollagenalternative Hyaluronsäure in ihren Produkten. Diese Pflegeprodukte versprechen meist trockene Haut zu beseitigen, Falten zu glätten und einen Anti-Aging Effekt. Durch Cremen, Peelings, Masken, etc. gelangt das Kollagen aber nur in die obersten Hautschichten und kann hier nur begrenzt wirken. 

Welche Lebensmittel enthalten Kollagen und wie kann ich die Aufnahme unterstützen?

Kollagen findet man nur in tierischen Lebensmitteln, vor allem in Knochen, Gelenken und Haut der Tiere, zum Beispiel in echter Knochenbrühe, Gelatine, Sülze, Fleisch und Fisch mit Haut.
Vegetarisches Kollagen wird aus Quallen gewonnen – das klingt vielleicht paradox, da diese Meeresbewohner auch Tiere sind, aber Quallen sind aufgrund ihres fehlenden Nervensystems als „schmerzfrei“ einzustufen und damit pflanzenähnlich. Kollagenähnliche Stoffe können aus der Samenschale von Lupinen gewonnen werden, welche zu der Gruppe der Hülsenfrüchte gehören.
Weiters können Aminosäuren und Vitamin C die Aufnahme und Eigenproduktion von Kollagen steigern, da sie als Cofaktoren für den Aufbau wirken. Beispiele für solche Pflanzen wären Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, Mohnsamen, Sesamsamen und Hefeflocken, da sie ähnlich wie das Kollagen Glycin und Prolin beinhalten. Zusätzlich können Zink, Silizium und Antioxidantien die Aufnahme von Kollagen fördern. Diese Stoffe sind zum Beispiel in Gemüse, Weizenkleie, Mohn, Kürbiskernen, Sanddorn, Leinsamen, Hirse und vielem mehr enthalten. Aber warum sollte man auf eine ausreichend Kollagenzufuhr achten?

Wie KÖNNTE Kollagen wirken?

Folgende Studienergebnisse wurden mit einer Menge von mindestens 2 g bis maximal 10 g Kollagen pro Tag erreicht und kamen nebenwirkungsfrei zu Ergebnissen. Vorab ist zu sagen, dass diese Studien mit sehr wenig Teilnehmern durchgeführt wurden und die Ergebnisse deshalb mit Vorsicht zu genießen sind. Beginnen wir mit dem gehypten Anti-Aging Effekt. Durch die erhöhte Zufuhr von Kollagen konnten eine prallere Haut und verringerter Haarausfall erzielt werden. Weiters wurden Studien zu Cellulite durchgeführt, welche minimale bis leichte Verbesserungen bei moderater Cellulite erzielen konnten – also fast nicht der Rede wert. Diese Wirkung wird auf die Wasserbindungsfähigkeit von Kollagen zurückgeführt, einem damit verbundenen höheren Wassergehalt im Gewebe und erhöhter Hautelastizität. In zukünftigen Studien soll untersucht werden, welche Wirkung Kollagen auf eine bestehende Neurodermitis hat.

Weiters wird die Wirkung von Kollagen in Kombination mit Antioxidantien auf die Wundheilung von Haut und Schleimhäuten untersucht. In weiterer Folge steht Kollagen und Hyaluronsäure im Verdacht, Magen und Darm zu schützen und zu unterstützen. Besonders das im Kollagen enthaltene Gylcin soll helfen Bauchschmerzen, Durchfall, Krämpfe, Blähungen, Verstopfungen und chronischen Darmerkrankungen entgegenzuwirken und die Darmflora zu stärken. Ausgehend von dieser Information würde eine echte, entfettete Knochenbrühe bei Magen-Darm Problemen Sinn machen, da sie zumal Flüssigkeit, Energie und Kollagen liefert und zusätzlich durch die Wärme Symptome lindern kann. Weiters wird dem Glycin die Eigenschaft zugesprochen, die Schlafqualität zu verbessern. Aufgrund der positiven Eigenschaften von Kollagen auf Elastizität und Reißfestigkeit auf verschiedenste Gewebe, soll es auch vorbeugend für Herz- Kreislauf und Gefäßerkrankungen wirken. Aber wie gesagt, es bedarf noch viel mehr Forschung, da diese Ergebnisse sehr kritisch zu betrachten sind.

Kollagen und Sport

Einige Sportlerinnen und Sportler greifen bereits zu Supplementen oder achten auf eine kollagenreiche Ernährung, denn es wird vermutet, dass Kollagen den Bewegungsapparat flexibler, leistungsfähiger und belastbarerer machen kann. Laut aktueller Studienlage wird angenommen, dass die Aufnahme von Kollagen Knochen, Gelenke, Knorpel, Sehnen und Bänder stärkt. Verletzungsrisiken und Schmerzen konnten in einigen Studien reduziert werden. Zusätzlich kann Kollagen positiv auf die Wundheilung wirken und eine schnellere Regeneration nach Verletzungen fördern. Laut diesen Studienergebnissen hat Kollagen einen positiven Einfluss auf Muskelkater, Gelenksschmerzen, Arthritis, Arthrose, Rheuma, Knochenbrüche, Osteoporose, Bänderrisse, Knieprobleme, Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfälle. Bisher konnten aber meist nur kurz- bis mittelfristige positive Ergebnisse und Schmerzverringerungen beobachtet werden und einige Studien wurden bisher nur im Tierversuch getestet. Deshalb sind weitere große Studien nötig, um die oben genannten Annahmen zu bestätigen.

Wenn supplementieren, dann welches Produkt?

Wenn Kollagen als Supplement konsumiert wird ist es sehr wichtig auf die Qualität zu achten. Am besten eignet sich hydrolisiertes Kollagen aus Weidehaltung oder ein Bio-Produkt, außerdem schadet es nie die Herkunft bzw. den Ursprung des Supplementes zu überprüfen. Das Kollagen sollte schonend aufbereitet sein, ansonsten verliert es an Wirkung und es entsteht ein unangenehmer Geschmack und Geruch. Weiters ist darauf zu achten, dass keine Zusatzstoffe oder Füllstoffe wie Zucker enthalten sind. Einige Kollagen-Präparate werden mit Hyaluronsäure und Vitamin C kombiniert um die Wirkung und Aufnahme zu verstärken.

Hier wäre ansonsten noch ein Link für alle Infos zum Thema Proteinpulver 😉

Nebenwirkungen von Kollagensupplementation

Kollagen ist ein im Menschen natürlich vorkommendes Protein, deshalb treten Nebenwirkungen sehr selten auf. Kollagen könnte aber prinzipiell Allergien auslösen. Diese machen sich nicht beim Verzehr, sondern eher bei der Benutzung von Kosmetika bemerkbar, besonders wenn bereits eine Neurodermitis vorstellig ist. Hier ist noch zu erwähnen, dass Rinder- bzw. Schweinekollagen besser vertragen wird als jenes von Meeresbewohnern, da es dem Menschen ähnlicher ist und somit selten als Fremdprotein erkannt wird.

Fazit

Kollagen ist ein natürlich vorkommendes Protein und macht die größte Proteinmasse in unserem Körper aus. Kollagen beeinflusst viele Prozesse im Körper positiv und ist nur in tierischen Lebensmitteln enthalten. Eine regelmäßige Zufuhr von Kollagen durch natürliche Lebensmittel kann den Körper stärken, ist aber kein Ersatz für einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung, Nicht-Rauchen und einer ausgewogenen Ernährung mit viel Gemüse, Vollkorn und hochwertigem Eiweiß. Wenn Supplemente verwendet werden, ist es besonders wichtig auf gute Qualität und die zugeführte Menge zu achten. Bisher konnten nur leichte bis moderate Verbesserungen in den Studien festgestellt werden und die Wirkung hörte nach Absetzten des Kollagens wieder auf, deshalb konnte kein langfristiger Effekt erzielt werden. Abschließende kann gesagt werden, dass Kollagen viel Potential hat, jedoch bedarf es noch mehr umfangreichen Studien, um Kollagen und dessen Supplementierung empfehlen zu können.

Dieser Beitrag wurde von unserer Kollegin aus Tirol, Christina Moser, BSc verfasst.
www.ernaehrungskraft.com

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