Bei diesem Blogbeitrag dreht sich alles darum, wie du dir und deinem Baby in eurer gemeinsamen Zeit mit der richtigen Ernährung etwas gutes tun kannst.
Hier geht es zu zwei vorherigen Blogbeiträgen “Ernährung bei Kinderwunsch” und “Ernährung in der Schwangerschaft”.
Warum eigentlich Stillen?
Schon in der Schwangerschaft soll man soweit wie möglich sich mit seiner*m Partner*in übers Stillen informieren, wenn nämlich erst dieser kleine Mensch auf der Welt ist, lässt man sich leicht verunsichern und das macht das Stillen nicht unbedingt leichter. Um hier den Druck rauszunehmen, kann man sich schon vorab informieren und sich eine Stillberatung organisieren.
Das Stillen ist nämlich das Beste für Mutter und Kind. In deiner Muttermilch ist genau der richtige Nährstoffmix enthalten, welcher dein Baby braucht! Empfohlen wird eine ausschließliche Stilldauer von 6 Monaten und dann, nach dem Beginn der Beikost (ab 6. Lebensmonat) weiter zu stillen.
Die Vorteile von Stillen:
- Alles enthalten was dein Baby braucht
- Immer Verfügbar, richtige Temperatur und hygienisch einwandfrei
- Gratis!
- Fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind
- beste Allergie Prophylaxe
- Fördert den natürlichen Gewichtsverlust der Mutter zum Ausgangsgewicht nach der Schwangerschaft
- raschere Gebärmutterrückbildung
- Risikominderung für Brust- und Eierstockkrebs für die Mutter
- Beim Kind eine Risikominderung für Übergewicht, Adipositas, Diabetes Mellitus Typ 2 und geringeres Infektionsrisiko für Atemwegskrankheiten, Magen-Darm-Infektionen
Auch Teilstillen ist wertvoll, falls das ausschließliche Stillen nicht möglich sein soll.Alles was ich esse hat einen Einfluss auf mein Kind! Daher soll auch in der Stillzeit kein Alkohol getrunken oder geraucht werden.
In der Stillzeit hat der Körper einen höheren Bedarf an fast allen Vitaminen und Mineralstoffen, da diese an die Muttermilch abgegeben werden.
Sind Multivitaminpräparate empfehlenswert?
Es klingt so einfach, ein paar Pillen schlucken und das Baby bekommt alle Vitamine die es braucht.Um alle Nährstoffe zu bekommen, die ihr beide braucht, ist das Beste eine ausgewogene Vollkost mit reichlich Obst und Gemüse in den verschiedensten Variationen. Umso bunter der Teller desto besser! In der Stillzeit ist der Mehrbedarf an Mikronährstoffen oft sehr schwer zu decken, da man als “frische” mama oft nicht so viel Energie und Zeit hat um sich wirklich ausgewogen und vielseitig zu ernähren.
Besonders sollte auf eine ausreichende Jodzufuhr von 260 µg/Tag über jodiertes Salz beispielsweise und gegebenenfalls mit der Ärztin/dem Arzt eine Supplementierung abgesprochen werden.
Hier eine Auflistung der wichtigsten Punkte:
- Vollkornprodukte bevorzugen
- täglich Milch und Milchprodukte für die Kalziumversorgung
- mind. 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag
- 2-3 mal pro Woche Fisch essen, für Omega 3 Fettsäuren
- hochwertige pflanzliche Öle (wie Rapsöl, Leinöl, etc.) verwenden und grundsätzlich sparsam mit dem Fett umgehen
- 2-3 mal pro Woche Fleisch
- Süße- und kalorienreiche-Speisen bewusst nur eine Portion am Tag
- Jodiertes Salz verwenden um den Jodbedarf zu decken
Für zwei denken!
Während der Stillzeit soll man nicht Fasten oder Diäten ausprobieren um abzunehmen, denn wenn du ausschließlich stillst, braucht dein Körper mehr Energie, damit die Versorgung für euch beide ausreicht. Zusätzliche 500 kcal (z.B.: 200g Topfen + 40g Mandeln + 1 EL Honig oder 2 Scheiben Vollkornbrot + Hummus + 60g Käse ) als vor der Schwangerschaft, über den Tag verteilt sind ausreichend, sowie eine zusätzliche 250ml an kalorienarmer Flüssigkeit, wie Wasser, ungesüßter Tee, etc.
Tipp: Immer ein Glas Wasser für die Stillmahlzeit bereitstellen (auch für die Nacht!).
Die Zusätzliche Kalorien, sind allerdings kein Freibrief für ungesundes snacking. Wichtig ist hier eine gesunde Auswahl zu treffen und Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte in den Speiseplan einzubauen.
Wird mein Kind satt und verträgt es meine Milch?
Prinzipiell hat jeder Mutter genug Milch für ihr Kind. Die Menge ändert sich je nachdem wie oft gestillt wird nach dem Prinzip “Angebot und Nachfrage”. Du kannst dir sicher sein, dass dein Baby genug Milch bekommt, wenn es:
- regelmäßig zunimmt
- gesund wirkt und aktiv ist
- 5-6 nasse Windeln pro Tag hat
- in den ersten 4-6 Wochen mindestens 3 Stuhlentleerungen täglich hat.
In seltenen Fällen wird die Muttermilch vom Baby nicht vertragen und es muss auf eine Formula Nahrung umgestiegen werden. Hier weiß die Ärztin/der Arzt oder die Diätologin genau was dein Baby braucht.Der Geschmack der Muttermilch kann sich mit deiner Ernährung verändern, daher kann es vorkommen, dass das Baby auf gewisse Lebensmittel mit Abneigung, Blähungen oder einen wunden Po reagiert. Prinzipiell müssen in der Stillzeit keine bestimmten Lebensmittel weggelassen werden, wenn das Baby allerdings reagiert, versuch es eine Zeit lang wegzulassen und schau ob eine Besserung eintritt.
Tipp: Organisier dir eine Hilfe fürs Einkaufen und Kochen, damit du mit deinem Baby eine stressfreie Stillzeit genießen könnt.
Dieser Beitrag wurde von unserer Praktikantin, Magdalena Kinzer, verfasst. Ihr findet von ihr noch 3 weitere Blogbeiträge auf unserer Seite. Wir wünschen ihr weiterhin alles Gute auf ihrem Weg und freuen uns sie bald als wertvolle Kollegin (Diätologin) begrüßen zu dürfen. Danke für die informativen und gut recherchierten Beiträge.
Quelle:
Kasper H.(2014) Ernährungsmedizin und Diätetik.12. Auflage. München.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Pressemeldung vom 01.08.2017, Neue Studie zum Stillverhalten gestartet. Forschungsvorhaben für den 14. DGE-Ernährungsbericht. www.dge.de/fileadmin/public/doc/pm/2017/DGE-Pressemeldung-intern-08-2017-SuSe-Studie-II.pdf
ÖGE – Ausgewogene Ernährung- 10 Regeln der ÖGE
https://www.oege.at/index.php/bildung-information/empfehlungen
Krebsprävention -Stillen
https://www.oege.at/index.php/bildung-information/empfehlungen/allgemeine-empfehlungen/2-uncategorised/1128-empfehlung-krebs
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (2019) Stillen – ein guter Beginn, Information für Mütter und Väter. Wien
https://www.richtigessenvonanfangan.at/expertinnen/ernaehrung/in-schwangerschaft-und-stillzeit/energie-und-naehrstoffbedarf/
Nicin T, Stillvorbereitung der Eltern. Die Hebamme 2019; 32: 16–24
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