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Mönchspfeffer – Das Wundermittel gegen PMS?

So oder so ähnlich wird der Strauch, der auch Vitex Agnus Castus genannt wird, auf vielen Websites beschrieben. Mönchspfeffer soll nicht nur bei PMS-Beschwerden sondern auch bei Kinderwunsch und in den Wechseljahren helfen. Mittlerweile wird Mönchspfeffer-Extrakt in Form von Kapseln, Globuli oder Tropfen in verschiedenen Dosierungen angeboten. Doch hält das Kraut wirklich, was es verspricht?

Wie wirkt Mönchspfeffer im Körper?

Mönchspfeffer weist eine dopaminerge Wirkung auf. Dopamin ist ein körpereigenes Glückshormon und wirkt an der Hypophyse. Dort wird auch das Hormon Prolaktin gebildet, welches zum Beispiel den Milcheinschuss nach der Geburt fördert.  Für nicht stillende Frauen kann eine erhöhte Ausschüttung von Prolaktin aber ein Nachteil sein, da zum Beispiel der Eisprung ausbleiben kann. Mönchspfeffer-Extrakt hemmt nun in seiner Wirkung das Prolaktin. Dadurch wird wiederum die Ausschüttung von FSH (=Follikel stimulierendes Hormon) und Östrogen begünstigt. Man kann also sagen, dass Mönchspfeffer einen Einfluss auf den weiblichen Hormonhaushalt nimmt.

Wann wird Mönchspfeffer eingesetzt?

Die Wirkung von Mönchspfeffer auf PMS-Symptome wurde bereits in verschiedenen Studien untersucht. Im Vergleich zum Placebo zeigten sich signifikante Verbesserungen der Beschwerden.

Besonders bei Symptomen wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Nervosität, Unruhe, Depression, Brustschwellungen und -schmerzen, Blähungen und Geschmacksveränderungen scheint das Kraut tatsächlich positive Effekte zu haben (Zamani et al., 2012: Therapeutic Effect of Vitex Agnus Castus in Patients with Premenstrual Syndrome).

Weiters gibt es Hinweise darauf, dass Mönchspfeffer-Extrakt bei Prolaktin-Überschuss hilft und somit die Regulierung des Zyklus unterstützt (van Die et al., 2013: Vitex agnus-castus Extracts for Female Reproductive Disorders: A Systematic Review of Clinical Trials).

Trotz der vielfach belegten Wirksamkeit des Mönchspfeffer-Extrakts, könne der Placeboeffekt laut einer Untersuchung mehrer Studien nicht ausgeschlossen werden. Studien mit einer größeren Proband*innenzahl und direkte Vergleiche mit anderen Medikamenten sollten demnach in zukünftigen Studien durchgeführt werden, um eine tatsächliche Wirksamkeit von Mönchspfeffer-Extrakt auf PMS-Symptome nachweisen zu können (Verkaik et al., 2017: The treatment of premenstrual syndrome with preparations of Vitex agnus castus: A systematic review and meta-analysis).

Grundlage vieler Studien sind Symptomfragebögen, die vor und nach der Therapie ausgefüllt werden. Obwohl der Placeboeffekt bei der Behandlung von PMS eine große Rolle spiele, wurden einige Studien nicht verblindet durchgeführt (Frank et al., 2022: Vitex agnus-castus Research Analysis). 

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Gibt es Nebenwirkungen und worauf sollte bei der Einnahme  geachtet werden?

Nebenwirkungen sind statistisch bisher nicht bekannt. Man geht aber davon aus, dass Wechselwirkungen mit hormonellen Verhütungsmitteln und mit Antipsychotika bestehen, da diese auf dieselben Hormone Einfluss nehmen (Frank et al., 2022). Etwaige Unverträglichkeiten müssen natürlich individuell abgesprochen und beobachtet werden.

Da Mönchspfeffer das Hormon Prolaktin zur Stimulierung der Milchdrüsen hemmt, wird die Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht unbedingt empfohlen. Die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels sollte mit seinen Ärzt*innen und Therapeut*innen abgesprochen werden (Dugoua et al., 2008: Safety and efficacy of chastetree (Vitex agnus-castus) during pregnancy and lactation). 

Uneinig ist man sich bei der Dosierung des Extrakts. 20 mg scheinen laut einer 2012 veröffentlichten Studie die niedrigste optimale Dosis für die Behandlung von PMS-Symptomen zu sein. Dabei wurde die Wirkung verschiedener Dosierungen (8mg, 20 mg, 30 mg) miteinander verglichen und man kam zu dem Ergebnis, dass 20 mg signifikant besser wirken als 8 mg. Bei einer Dosierung von 30 mg konnten aber im Vergleich keine erheblichen Veränderungen beobachtet werden (Schellenberg et al., 2012: Dose-dependent efficacy of the Vitex agnus castus extract Ze 440 in patients suffering from premenstrual syndrome). 

Es gibt aber auch Varianten und Präparate auf dem Markt, die höher dosiert sind. Bei PMS-abhängiger Migräne konnte beispielsweise mit einer Dosierung von 40 mg Mönchspfeffer-Extrakt eine Symptomlinderung erzielt werden (Ambrosini et al., 2013: Use of Vitex agnus-castus in migrainous women with premenstrual syndrome). Die Dosierungsempfehlungen des jeweiligen Herstellers sollten dennoch nicht überschritten werden. 

Es gibt unter anderem auch die Möglichkeit, das Nahrungsergänzungsmittel in der Phase nach dem Eisprung oder nur in den Tagen vor der Menstruation einzunehmen. Durch die tägliche Einnahme des Extrakts jeweils 6 Tage vor Beginn der Menstruation konnte ebenfalls eine Symptomlinderung erzielt werden (Zamani et al., 2012).

Fazit

Mönchspfeffer-Extrakt kann als Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von PMS-Symptomen empfohlen werden. Da es ein natürliches Produkt ist, gibt es bei der vom Hersteller empfohlenen Dosierung keine nachweislichen Nebenwirkungen. Trotzdem sollte man die Einnahme sowie die genaue Dosierung des Nahrungsergänzungsmittels  immer mit seinen Therapeut*innen und Ärzt*innen absprechen und deren Wirksamkeit in regelmäßigem Abstand überprüfen. 

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Geschrieben von Leonie Elisabeth Meil (Diätologie Studentin), angeleitet von Jasmin Klammer 🙂

Leonie Elisabeth Meil

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Literaturverzeichnis

Ambrosini, A., Di Lorenzo, C., Coppola, G., & Pierelli, F. (2013). Use of Vitex agnus-castus in migrainous women with premenstrual syndrome: An open-label clinical observation. Acta Neurologica Belgica, 113(1), 25–29. https://doi.org/10.1007/s13760-012-0111-4

Berger, D., Schaffner, W., Schrader, E., Meier, B., & Brattström, A. (2000). Efficacy of Vitex agnus castus L. extract Ze 440 in patients with pre-menstrual syndrome (PMS). Archives of Gynecology and Obstetrics, 264(3), 150–153. https://doi.org/10.1007/s004040000123

Die, M. D. van, Burger, H. G., Teede, H. J., & Bone, K. M. (2013). Vitex agnus-castus Extracts for Female Reproductive Disorders: A Systematic Review of Clinical Trials. Planta Medica, 79(7), 562–575. https://doi.org/10.1055/s-0032-1327831

Frank, K., Patel, K., Lopez, G., & Willis, B. (2022). Vitex agnus-castus Research Analysis. https://examine.com/supplements/vitex-agnus-castus/research/

Risoleti, E. V. I., Giuffrida, L., Iozza, I., Garofalo, G., Valenti, O., & Napoli, C. (2011). Efficacia di Vitex agnus-castus nella sindrome premestruale: La nostra esperienza. 5.

Schellenberg, R., Zimmermann, C., Drewe, J., Hoexter, G., & Zahner, C. (2012). Dose-dependent efficacy of the Vitex agnus castus extract Ze 440 in patients suffering from premenstrual syndrome. Phytomedicine: International Journal of Phytotherapy and Phytopharmacology, 19(14), 1325–1331. https://doi.org/10.1016/j.phymed.2012.08.006

Zamani, M., Neghab, N., & Torabian, S. (2012). Therapeutic Effect of Vitex Agnus Castus in Patients with Premenstrual Syndrome. Acta Medica Iranica, 101–106.

Verkaik, S., Kamperman, A., Westrhenen, R., & Schulte, P. (2017). The treatment of premenstrual syndrome with preparations of Vitex agnus castus: A systematic review and meta-analysis. American journal of obstetrics and gynecology, 217. https://doi.org/10.1016/j.ajog.2017.02.028

Dugoua, J.-J., Seely, D., Perri, D., Koren, G., & Mills, E. (2008). Safety and efficacy of chastetree (Vitex agnus-castus) during pregnancy and lactation. The Canadian Journal of Clinical Pharmacology = Journal Canadien De Pharmacologie Clinique, 15(1), e74-79.

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